Die EuroTrak Hörstudie ist die größte internationale Vergleichsstudie zu Hörverlust und Hörgerätenutzung. Seit 2009 untersucht das Züricher Marktforschungsunternehmen Anovum im Auftrag der Europäischen Vereinigung der Hörsystemehersteller (EHIMA) und des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie e. V. (BVHI) die Verbreitung von Hörschäden und die Ergebnisse einer Therapie mit Hörsystemen.
Die Ergebnisse der Studie dienen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Folgen von unbehandeltem Hörverlust und für die Bedeutung rechtzeitiger Therapie. Zudem geben sie Aufschluss über die Prävalenz von Hörverlusten in verschiedenen Ländern und Altersgruppen sowie über die Erfahrungen von Hörsysteme-Trägern und unversorgten Schwerhörigen. Erstmals im Jahr 2009 in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich durchgeführt, wurden seitdem über 850.000 Menschen in 18 Ländern in insgesamt 61 Studien befragt. Die Online-Panel-Befragungen finden in der Regel im Drei-Jahres-Rhythmus in Europa sowie im Asien-Pazifik-Raum statt. Eine vergleichbare Studienreihe wird in den USA als „Marke-Trak-Studie“ durchgeführt. Die Wiederholung einer Umfrage alle drei Jahre ermöglicht es, geografische und zeitliche Trends zu erkennen.
Die Ergebnisse der EuroTrak Deutschland Hörstudie 2025 legen nahe, dass die Nutzung von Hörgeräten die Schlafqualität von Personen mit Hörminderung verbessert. So geben 56% der Hörgerätenutzer an, mit ihrer Schlafqualität zufrieden zu sein – bei den Personen mit Hörminderung, die ihre Schwerhörigkeit nicht versorgen lassen, sind es dagegen nur 31%.
In Zeiten des Fachkräftemangels und einer strapazierten Gesundheitsinfrastruktur kommt der Hörsystemversorgung eine besondere gesundheits- und volkswirtschaftliche Relevanz zu. Gemäß einer internationalen Studie aus dem Jahr 20191 verursachen unversorgte Hörminderungen allein in Deutschland Kosten von 39 Milliarden Euro jährlich. Grund hierfür sind unter anderem eine geringere Produktivität der Betroffenen und ihre kürzere Erwerbsdauer.
Gemäß der internationalen Studie „Hearing loss: Numbers and Costs“ betragen die Folgekosten unversorgter Hörminderung in Europa 185 Milliarden Euro pro Jahr2. Davon sind 130 Milliarden Euro auf Folgekosten zurückzuführen, die aus der geminderten Lebensqualität und Gesundheit der Betroffenen resultieren. Die übrigen Kosten in Höhe von 55 Milliarden Euro resultieren aus Produktivitätsverlusten.
Die Zahlen für Deutschland sind gleichfalls beeindruckend: Die jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund von Produktivitätsverlusten und gesunkener Lebensqualität unversorgter Menschen mit Hörminderung belaufen sich hier auf insgesamt 39 Milliarden Euro. Für jede Person mit unversorgtem Hörverlust entstehen somit 10.300 Euro jährlich an zusätzlichen Kosten. Die Zahlen könnten sogar noch höher liegen, da es viele Menschen gibt, die mit einer nicht diagnostizierten Hörminderung leben. Laut EuroTrak 20253 schätzen 10,9% der Bundesbürger - etwa 9,11 Mio. Menschen - ihre Hörfähigkeit selbst als gemindert ein. 18% davon lassen ihre Hörminderung nicht HNO-ärztlich abklären und verzichten auf eine Diagnose und Therapie.
Menschen, die ihre Hörminderung versorgen lassen, sind davon weniger betroffen: Die EuroTrak Hörstudie 2025 bestätigt, dass sich 75 % der Hörgeräte-Träger in städtischer Umgebung sicherer fühlen, seit sie Hörgeräte tragen. Der Anteil der Hörgeräte-Träger, die sich beim Autofahren sicherer fühlen, ist von 66% im Jahr 2022 auf 73% im Jahr 2025 gestiegen. Bei den Fahrrad- und E-Bike-Fahrern, die mit Hörgeräten versorgt sind, stieg der Anteil von 66% auf 75%.
Menschen, die ihre Hörminderung versorgen lassen, sind davon weniger betroffen: Die EuroTrak Hörstudie 2025 bestätigt, dass sich 75 % der Hörgeräte-Träger in städtischer Umgebung sicherer fühlen, seit sie Hörgeräte tragen. Der Anteil der Hörgeräte-Träger, die sich beim Autofahren sicherer fühlen, ist von 66% im Jahr 2022 auf 73% im Jahr 2025 gestiegen. Bei den Fahrrad- und E-Bike-Fahrern, die mit Hörgeräten versorgt sind, stieg der Anteil von 66% auf 75%.
Quellenangaben
1Bridget Shield (2019): Hearing Loss – Numbers and Costs. Evaluation of the social and economic costs of hearing impairment, Brunel University London (https://www.ehima.com/documents/)
2 Hearing Loss – Numbers and Costs“ von Prof. em. Bridget Shield, Brunel University London
3 EuroTrak Germany 2025
4 Erwerbstätige nach Stellung im Beruf, Entfernung, Zeitaufwand und benutztem Verkehrsmittel für den Hinweg zur Arbeitsstätte 2020 in %